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«Dem Menschen sind in seiner Vorstellung keine Grenzen
 
gesetzt ausser denen, die er sich selbst setzt
 
Richard F. Estermann

Ich habe immer genügend Zeit...

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Portrait Richard Estermann

Es gibt etwas, wovon alle Menschen auf dieser Welt genau gleich viel besitzen: Zeit! Aber wir gehen sehr unterschiedlich damit um.
Einige haben immer genug Zeit, andere haben nie Zeit. Aber was nützt uns zum Beispiel ein schönes Zuhause, wenn wir beruflich dauernd beschäftigt sind und keine Zeit haben zu wohnen, den Komfort und die Aussicht zu geniessen? Zeit ist bekanntlich relativ. Doch warum ist die Wahrnehmung der Zeit so unterschiedlich?

Sie kennen das Gefühl, dass man die Zeit nicht mehr im Griff hat, dass Silvester erst gestern war und bereits wieder vor der Türe steht. Es ist das Gefühl, dass einem die Zeit davonläuft und man einfach für nichts mehr Zeit hat. Schuld daran ist die Art, wie wir leben, aber auch die moderne Technik, welche unsere Lebensqualität verbessern sollte. Wir bedienen uns gern dieser neuen Technik, machen uns aber gleichzeitig zu dessen Sklaven. Ein Beispiel: das Handy. Wir wollen überall präsent und jederzeit erreichbar sein: Beim Joggen, im Auto, beim Mittagessen und beim Entspannen. Mit dem eingeschalteten Handy und einer entsprechenden Erwartungshaltung ist der Entspannungseffekt aber gleich Null! Wichtig ist für uns zu wisssen: Mit je mehr Dingen wir uns beschäftigen – oft sogar gleichzeitig - desto schneller läuft für uns die Zeit,- subjektiv, also scheinbar!

Der Computer sollte uns helfen Zeit zu sparen, damit wir uns mehr den schönen und angenehmen Seiten unseres Lebens widmen können. Doch was tun wir? Die Zeit, die wir mit unserem Computer einsparen, füllen wir wieder mit neuen Aktivitäten und so führt uns die gewonnene Zeit direkt in eine Stress-Situation! Ein Teufelskreis mit fatalen gesundheitlichen Folgen für Herz und Kreislauf, wie uns das Leben täglich zeigt.

Viele Menschen sind dadurch Sklaven ihrer eigenen Agenda geworden. Die volle Agenda ist heute ein Status-Symbol für viele Menschen. Ein bekannter Unternehmer sagte mir euphorisch: «Ich freue mich riesig auf die Pension! Endlich habe ich dann Zeit, wenn mich spontan ein Kollege zu einer Wein-Degustation in die Westschweiz einlädt oder an eine interessante Auktion. Jetzt muss ich immer zuerst in meiner Agenda nachsehen, ob ich die nächsten zehn Tage überhaupt noch etwas Zeit zur Verfügung habe...!»

Was ist in dieser hektischen, technisierten und globalisierten Welt zu tun? Entschleunigung heisst das Zauberwort! Auf die Bremse stehen, herunterfahren, denn weniger ist mehr! Sagen Sie sich immer wieder: «Egal was kommt,- ich habe in jeder Situation genügend Zeit!» Wir brauchen dringend mehr Ruhe und Gelassenheit, in allen Situationen. Auch wenn etwas nicht sofort funktioniert oder erledigt werden kann, geht die Welt nicht unter. Wir müssen auch nicht überall dabei sein und immer alles mitmachen. Im Gegenteil: Stress abbauen, einmal die Seele baumeln lassen und einfach nichts tun. Es ist der Weg zu mehr Souveränität und Zufriedenheit!