Unmögliches wird möglich!

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Portrait Richard Estermann

Am 3. März 2018 starb Sir Roger Bannister. Wer war dieser britische Arzt und Leichtathlet? Das Wort «unmöglich» ist für mich untrennbar mit ihm verbunden.

Schon seit der Antike versuchten Athleten, eine Meile (1'609.34m) in unter vier Minuten zu laufen. Vergeblich! Nach Meinung der Fachwelt stiess der Körper hier an seine Grenzen. Unzählige Läufer versuchten es trotzdem – alle scheiterten. Auch in der Neuzeit glaubten Sportler, Ärzte, Wissenschaftler und Psychologen, dass alle Bemühungen in dieser Richtung hoffnungslos wären, denn der menschliche Körper sei einfach nicht in der Lage, eine derartige Leistung zu erbringen. Als «Beweise» führten sie an, dass unser Knochenbau nicht entsprechend ausgebildet sei, der Luftwiderstand zu hoch wäre, die Lungen für diese Leistung zu wenig Sauerstoff aufnehmen könnten und so weiter. Es entstand der Mythos von der «Traummeile» und der magischen Grenze von vier Minuten.

Der Brite Roger Bannister war damals der einzige Sportler, der nicht an diese magische Grenze glaubte. Als amtierender Europameister über 1'500 Meter wollte er das Unmögliche schaffen. Er wollte die unsichtbare «Schallmauer» durchbrechen und er wusste, dass er sie durchbrechen konnte! Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelte er ein spezielles Trainingsprogramm, zusammengesetzt aus Leistungs- und mentalem Training, welches er über mehrere Monate konsequent absolvierte. Ein eiserner Wille half ihm dabei. In seiner Vorstellung, lief er die Meile immer wieder in unter vier Minuten.

Am 6. Mai 1954 war es soweit. Roger Bannister konnte dank diesem intensiven Training zusätzlich innere Reserven freisetzen und lief in Oxford die Meile als erster Mensch der Welt in unter vier Minuten, nämlich in 3.59,4. Mit diesem neuen Rekord wurde ein Bann gebrochen, aber auch eine «geistige Mauer» eingerissen, denn jetzt geschah das wirklich Unglaubliche: Noch im selben Jahr, 1954, brachen 37 Läufer den neuen Rekord von Bannister. 1955 blieben weltweit sogar über 300 Läufer unter vier Minuten!

Was können wir aus dieser Geschichte lernen?
Der erstaunliche Folgeeffekt zeigt, dass die Athleten eine «geistige Blockade» mit sich herumtrugen und glaubten es sei tatsächlich unmöglich, eine Meile in unter vier Minuten zu laufen. Es war aber nur in ihrer Vorstellung unmöglich! Bannister bewies der Welt, dass das Unmögliche möglich ist, und sofort brach die geistige Blockade in den Köpfen der Athleten zusammen.

Roger Bannister wurde später Professor für Neurologie und von der Königin mit dem «Sir» geadelt. Das Ereignis ging als «Bannister-Effekt» in die Geschichte ein und hat der Welt gezeigt: Wir können mit Hilfe mentaler Techniken innere Grenzen überwinden nach dem Leitsatz: «Dem Menschen sind in seiner Vorstellung keine Grenzen gesetzt ausser denen, die er sich selbst setzt!»

Frage: Was halten SIE in Ihrer Vorstellung für möglich und was für unmöglich ...?