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«Dem Menschen sind in seiner Vorstellung keine Grenzen
 
gesetzt ausser denen, die er sich selbst setzt
 
Richard F. Estermann

Unmögliches wird möglich!

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Portrait Richard Estermann

Am 3. März 2018 starb Sir Roger Bannister. Wer war dieser britische Arzt und Leichtathlet? Das Wort «unmöglich» ist für mich untrennbar mit ihm verbunden.

Schon seit der Antike versuchten Athleten, eine Meile (1'609.34m) in unter vier Minuten zu laufen. Vergeblich! Nach Meinung der Fachwelt stiess der Körper hier an seine Grenzen. Unzählige Läufer versuchten es trotzdem – alle scheiterten. Auch in der Neuzeit glaubten Sportler, Ärzte, Wissenschaftler und Psychologen, dass alle Bemühungen in dieser Richtung hoffnungslos wären, denn der menschliche Körper sei einfach nicht in der Lage, eine derartige Leistung zu erbringen. Als «Beweise» führten sie an, dass unser Knochenbau nicht entsprechend ausgebildet sei, der Luftwiderstand zu hoch wäre, die Lungen für diese Leistung zu wenig Sauerstoff aufnehmen könnten und so weiter. Es entstand der Mythos von der «Traummeile» und der magischen Grenze von vier Minuten.

Der Brite Roger Bannister war damals der einzige Sportler, der nicht an diese magische Grenze glaubte. Als amtierender Europameister über 1'500 Meter wollte er das Unmögliche schaffen. Er wollte die unsichtbare «Schallmauer» durchbrechen und er wusste, dass er sie durchbrechen konnte! Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelte er ein spezielles Trainingsprogramm, zusammengesetzt aus Leistungs- und mentalem Training, welches er über mehrere Monate konsequent absolvierte. Ein eiserner Wille half ihm dabei. In seiner Vorstellung, lief er die Meile immer wieder in unter vier Minuten.

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Tun Sie einfach „als ob!“

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Portrait Richard Estermann

Woran erkennen wir einen guten Schauspieler oder eine gute Schauspielerin? Er oder sie muss Gefühle umsetzen können und eine bestimmte Situation glaubhaft und lebendig darstellen.

Echte Schauspieler können deshalb gezielt Emotionen auslösen wie Trauer, Ärger, Furcht oder Glück. Sie können allein schon durch die Bewegung ihrer Gesichtsmuskeln spezifische, emotionale Veränderungen hervorrufen. Dazu erzeugen sie emotionsgeladene Bilder und können sich derart in eine bestimmte Lage hineinversetzen, dass sogar bei schmerzhaften Vorstellungen die Tränendrüsen aktiviert werden und Schauspieler echt weinen! Gedanken und Vorstellungen wirken sich nämlich direkt auf unsere Gefühle aus.

Warum erzähle ich Ihnen das alles? Menschen – besonders Sportler – fühlen sich nicht immer nur gut. Und erst recht nicht vor einem Wettkampf. Sie fühlen sich dann oft körperlich schlecht, sind müde und das Selbstvertrauen ist angeschlagen. Trotzdem sollte der Athlet eine optimale Leistung erbringen und motiviert sein! Wie schafft er es trotzdem, im Wettkampf erfolgreich zu sein? Eine Erkenntnis hilft uns weiter: Wir tun «als ob», denn das Geschilderte funktioniert auch umgekehrt! Wir müssen nur ein guter Schauspieler werden! Spitzensportler stellen sich deshalb vor erfolgreich und entspannt zu sein, Spass zu haben und in schwierigen Situationen Stärke zu zeigen. Energie und Kampfgeist ziehen bei ihm wieder ein!

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Wir brauchen Entschleunigung

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Portrait Richard Estermann

Irgendwie ist das Ganze kurios: Wir haben Computer, Internet, Facebook, Twitter, können jederzeit ein Mail versenden, rund um die Welt. Wir haben Handys, sind überall jederzeit erreichbar, globalisiert und optimal vernetzt.

Trotz alledem sind die Menschen aus meiner Sicht nicht glücklicher, sondern wesentlich ärmer geworden. Und die neuen Errungenschaften haben uns auch einsamer gemacht. Dazu irgendwie sprachlos, denn die Kommunikation vieler Menschen läuft heute nur noch in Kurzform ab. Kein Wort mehr als unbedingt nötig! Viele Menschen sind einer dauernden Informationsflut ausgesetzt und glauben ständig, etwas zu verpassen. Deshalb greifen sie über 60 Mal pro Tag zum Smartphone.

Alles muss schnell und mühelos gehen. Wer nimmt sich heute noch die Zeit und schreibt einen Brief? Menschen schotten sich ab, wollen anonym bleiben, begeben sich aber damit in eine selbst gewählte Isolation. Für viele ist das Fernsehen noch die einzige Verbindung zur Aussenwelt und die Kommunikation verläuft über Computer und Handy. Diese bestimmen immer mehr unser Leben. Darunter leiden persönliche Bindungen und es wird für viele Betroffene fast unmöglich, noch stabile, tragfähige Beziehungen oder Freundschaften aufzubauen. Das Geschäft mit Partnervermittlungen boomt. Dazu Stress im Alltag, Hektik am Arbeitsplatz, Raserei auf der Autobahn.

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Visualisieren: Der Weg zum Sieg!

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Kolumne "Kompass"

Portrait Richard Estermann

Jetzt fahren sie wieder im Weltcup: die besten Skiläufer der Gegenwart. Viele Fernsehzuschauer wundern sich auch dieses Jahr über die merkwürdigen Startvorbereitungen, welche die Rennläufer oben im Starthaus vollführen. Sie haben ihre Augen geschlossen, sind entspannt und führen mit den Armen eigenartige Bewegungen aus, ähnlich einem Konzert-Dirigenten. Auch der Körper vollführt dabei rhythmische Bewegungen.

Alles nur Show? Nein. Die Top-Rennläufer gehen im Geist (mental) die ganze Strecke durch, prägen sich die Kurven ein, merken sich wichtige Einzelheiten und kritische Stellen. Diesen Vorgang nennt man Visualisieren. Der Grundsatz dieser Technik lautet: Wenn wir uns vor dem geistigen Auge eine Bewegung oder Tätigkeit intensiv vorstellen, werden die entsprechenden Muskeln im Körper in gleicher Weise aktiviert, als würden wir diese auch tatsächlich real ausführen. Unser Unterbewusstsein unterscheidet nämlich nicht, ob wir uns eine Tätigkeit nur vorstellen oder diese auch wirklich real ausführen!

Visualisieren ist aber nicht so «kinderleicht» wie viele Sportler glauben. Es handelt sich dabei um eine Fertigkeit, um einen Baustein des mentalen Trainings und es bedarf einiger Übung. Doch um Ihr wahres, sportliches Potenzial zu entfalten und die gesteckten Ziele zu erreichen ist es notwendig, dass Sie ihre Vorstellungskraft einsetzen. Schaffen Sie aber immer nur positive Visualisierungen und versuchen Sie dabei, auch den Tast-, Geruch- und Hörsinn mit einzubeziehen.

Visualisierung ist eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Wettkampf, denn Vorstellung schafft Wirklichkeit!

Die Macht der Selbsthypnose

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Kolumne "Kompass"

Portrait Richard Estermann

Über die Hypnose haben wir bereits gesprochen. Wichtig für den ernsthaften Sportler ist die Variante der Selbsthypnose, die immer mehr Anhänger findet – ganz besonders in den USA.

Ich kenne persönlich eine ganze Reihe Sportler aber auch Führungskräfte, welche die Macht der Selbsthypnose fast täglich – und sehr erfolgreich – anwenden. Offiziell spricht man nicht gerne darüber, weil diese immer noch mit falschen Vorstellungen verbunden ist.

Die Selbsthypnose ist eine echte Hilfe bei täglichen Problemen verschiedener Art: gesundheitlich, geschäftlich, privat. Dazu ist in praktisch jeder Sportart eine Leistungssteigerung und eine markante Verbesserung der Konzentration möglich. Zusätzliche, positive Energien und Leistungsreserven werden mobilisiert.

Zur Praxis: Suchen Sie einen ruhigen Ort auf und nehmen Sie eine bequeme Sitzhaltung ein. Versetzen Sie sich mit einer geeigneten Technik, z.B. dem autogenen Training in einen tiefen Entspannungszustand und öffnen Sie damit das «Tor zu Ihrem Unterbewusstsein». Es steht im Mittelpunkt unserer Übung, denn in diesem Zustand ist es besonders empfänglich und kann mit entsprechenden Suggestionen gezielt und in unserem Sinn positiv beeinflusst werden. Wir können mental Situationen simulieren, visualisieren, diese entsprechend steuern und erhalten so Macht über uns selbst. Am Schluss der Übung erfolgt die «Rücknahme» – zurück in den Wachzustand.

Um die Technik der Selbsthypnose zu erlernen, brauchen Sie kein spezielles Seminar zu besuchen. Eine rund einstündige Instruktion bei einem erfahrenen Fachmann/Coach genügen vollkommen. Der Rest ist Übung!