Entspannt fokussiert

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Kolumne "Kompass"

Portrait Richard EstermannSportler sind dann am erfolgreichsten, wenn sie locker sind und es nicht zu unnötigen Muskelspannungen kommt. Dies ist umso wichtiger, je mehr motorische Fähigkeiten eine Sportart verlangt. Je entspannter und gelöster jemand ist, desto besser seine Leistung im Sport, im Beruf und in der Schule.

Aber jeder Athlet kennt die Situation: Ein wichtiges Turnier steht bevor und er verkrampft sich. Woher kommt das? Unterschwellige, negative Gedanken wie Zweifel, Sorgen, Ängste aber auch Kritik, erzeugen negative Vorstellungen und Gefühle. Sie machen eine optimale Leistung unmöglich, denn sie wirken automatisch auf den Körper ein und erzeugen Spannung, Verkrampfung, Steifheit und Ungeschicklichkeit. Die angespannten Muskeln verlieren ihre Elastizität, die Energiereserven nehmen ab, die Reaktion wird verlangsamt.

Unsicherheit und Selbstzweifel nehmen dadurch zu. Der Puls klettert in die Höhe. Was können wir dagegen tun? Eine Möglichkeit bietet uns das «Autogene Training» nach Prof. Schultz. Für Athleten besser geeignet ist aber die «Progressive Relaxation» des Arztes Edmund Jacobson. Mit seiner Methode kann der Athlet feststellen, welche Muskeln angespannt sind. Daraus folgt die Logik: Wenn es uns gelingt, diese Muskelspannung mit einer Technik herabzusetzen, wird sich auch unsere psychische Verfassung ändern! Ängste, Nervosität, Unruhe etc. werden reduziert. Der Athlet entwickelt zudem ein Bewusstsein für Muskelverspannungen, kann diese beobachten und korrigieren nach dem Motto: Geistig hellwach, aber körperlich entspannt.